Am Montag (18. Juli 2016) hat es gekracht. Einer von sieben gebauten Koenigsegg One:1 ist jetzt nicht mehr, denn er ist auf dem Nürburgring verunglückt. Der Fahrer blieb nach Aussage von Koenigsegg unverletzt. Der Unfall des geschätzt drei Millionen Euro teuren Supersportlers ereignete sich auf dem Streckenabschnitt Adenauer Forst. Eine gerade Bremsspur von knapp 200 Metern weist darauf hin, dass irgendetwas gewaltig schief lief. Es wird spekuliert, dass der Fahrer zu schnell unterwegs war und beim Bremsen das ABS versagte oder plötzlich die Hinterräder blockierten. Nichts davon ist bestätigt.
One:1 mit 1300 PS war im Rahmen von Werkserprobungen unterwegs.
Der Unfall ereignete sich auf dem Streckenabschnitt Adenauer Forst.
Koenigsegg äußerte sich noch am Abend zu dem Vorfall mit einem Statement im Internet. Der schwedische Hersteller sagt, dass der One:1 im Rahmen von Werkserprobungen unterwegs war. Geplant war auch, einen Rundenrekord aufzustellen. Die Bestzeit der Straßensportler in der Grünen Hölle hält der Porsche 918 Spyder mit 6:57 Minuten. Bereits 2015 hatten die Schweden begonnen, an einem neuen Rekord zu arbeiten, mussten dann aber nach der Geschwindigkeitsbegrenzung auf dem Ring die Versuche abbrechen. Nach Aufhebung der Tempolimits Anfang des Jahres 2016 machte sich Koenigsegg wieder an die Arbe.
Bei solchen Erprobungen ist das Fahrzeug oftmals im Grenzbereich unterwegs und natürlich bestünde die Gefahr eines Unfalls. Die Sicherheitssysteme des One:1 haben den Fahrer aber vor schlimmen Verletzungen bewahrt. Angeblich wurden 14 Prozent des teuren Supersportlers zerstört. Es besteht dadurch die Chance, dass der One:1 wieder aufgebaut wird. Damit wären es trotz des schweren Unfalls wieder sieben.
Der gecrashte Koenigsegg One:1 war in Deutschland zugelassen!
Alles über den Hypersportwagen:
Die Chassis-Nummer 107 ist der zweite jemals gebaute One:1 und wurde erstmals beim Goodwood Festival of Speed im Juni 2014 präsentiert. Im Oktober 2014 wurde der Koenigsegg als erster privater One:1 ausgeliefert und zwar nach Deutschland. Hierzulande gab es gleich Probleme bei der Zulassung.
Der Grund: die Behörde erlaubt nur dreistellige kW-Werte (999 kW entsprechen aber nur 1350 PS). Die 1005 kW (1360 PS) des One:1 wurden in ein separates Feld eingetragen, sodass der Koenigsegg am Ende doch noch in Düsseldorf zugelassen werden konnte.
Kurz nach der Auslieferung hat der asiatische Besitzer mit Wohnsitz in Deutschland den One:1 auf der Dragon Path Rally 2014 testen können. Bei der Rally durch Europa waren weitere Hochkaräter wie drei Bugatti Veyron (Super Sport und Grand Sport Vitesse), ein Aston Martin One-77 und ein Pagani Huayra dabei. Danach wurde der in Sichtcarbon mit goldenen Akzenten ausgelieferte One:1 Anfang 2016 beim Treffen des Supercar Owners Circle im Raum Stuttgart gesehen. Bis Koenigsegg sich das Kundenfahrzeug scheinbar zum Zeitenfahren auf der Nordschleife ausgeliehen hat.
Das Leistungsgewicht ist das, was den Reiz dieses Koenigsegg ausmacht. Jede der 1360 Pferdestärken des One:1 hat ein leichtes Spiel, sie muss nicht mal ein Kilogramm beschleunigen. Der Koenigsegg wird von einem Aluminium-V8 angetrieben. Der Motor hat 5032 cm3 Hubraum, vier Ventile pro Zylinder und zwei Turbolader mit variabler Geometrie, die einen Vordruck von 1,8 Bar erzeugen können. Macht 1360 PS, die bei 7500 Umdrehungen abgegeben werden. Das höchste Drehmoment beträgt 1371 Newtonmeter bei 6000/min. Es wird über ein siebenstufiges Doppelkupplungsgetriebe mit Paddelschaltung und ein elektronisch geregeltes Differenzialgetriebe an die Hinterräder verteilt – Allradantrieb hätte zu viel Gewicht bedeutet.